Das Salzgitter-Gebiet war vor 1942 verteilt über die Länder Braunschweig und Preußen. Beide hatten verschiedene, den Aufbau der Reichswerke behindernde, Gesetze und Verordnungen. Es musste eine Kommune her, die als "Ansprechpartner" die "Wünsche" der Reichswerke umsetzen konnte. So wurde am 1. April 1942 per Gesetz des Reichsverteidigungskommissars Jordan aus rund 30 um die Hütte und die Gruben herum liegenden Dörfern, der kleinen Stadt Bad Salzgitter, den Barackenlagern und der 1939 begonnenen Großsiedlung und den kleineren Siedlungen die kreisfreie Stadt Watenstedt-Salzgitter gegründet.
Die Geschichte der Stadt Salzgitter im 20. Jahrhundert wird im Städtischen Museum Schloss Salder auf rund 500 Quadratmetern im Ausstellungsgebäude „Pferdestall“ zusammengefasst.
Die Ausstellung beginnt mit dem Ende der Weimarer Republik und dem Alltagsleben in den Dörfern des Salzgittergebietes. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und deren Bestreben von ausländischen Rohstoffen autark zu sein, veränderte sich das Leben in dieser Region schlagartig.
Um das Erz fördern und gleichzeitig das Stahlwerk aufbauen zu können, kamen ab Mitte der 1930er Jahre Tausende von Arbeitern in das Salzgitter-Gebiet. Diese mussten auf Grund des fehlenden Wohnraums zunächst in Barackenlagern untergebracht werden. Die Geschichte dieser Lager, in denen später auch Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge leben mussten, sowie die Planung der Hermann-Göring-Stadt nehmen in der Ausstellung einen großen Raum ein.
Mit dem Kriegsende, stand die Stadt vor fast unlösbaren Problemen. Die Stahlwerke sollten vollständig demontiert, und eine Infrastruktur für die Stadt auf dem Reißbrett geschaffen werden. Darüber hinaus suchten Tausende von Flüchtlingen und Vertriebenen Arbeit und Wohnraum. Das Leben in den 1950/60er Jahren steht im Mittelpunkt einer weiteren Ausstellungsfacette.
Die Ausstellung endet 1989/1990 mit der Wiederherstellung der deutschen Einheit und einer Präsentation der Partnerstädte Salzgitters.