1493
Die Schlacht bei Bleckenstedt. 1492 versucht Herzog Heinrich der Ältere von Braunschweig die Stadt Braunschweig auszuhungern, um sie endgültig für sich und sein Haus zu gewinnen. Der Niedersächsische Städtebund beauftragt 1493 die Stadt Hildesheim, die notleidende Stadt mit Lebensmitteln und Brennholz zu versorgen. Bei Bleckenstedt treffen die Städter auf den Herzog. Nach langem Hin und Her wird der Herzog geschlagen. Er läßt sein schweres und leichtes Geschütz im Stich. Die Versorgung der Stadt Braunschweig gelingt.
1518 - 1522
Die hildesheimer Stiftsfehde beginnt durch das Geschlecht von Saldern, die brennend und raubend in das Hochstift einfallen. Es entwickelt sich ein Krieg, in den die meisten niedersächsischen Fürsten hineingezogen werden. Die Herzöge Heinrich der Jüngere von Braunschweig-Lüneburg, Heinrich von Wolfenbüttel und Erich von Calenberg sowie der Bischof Franz von Minden kämpfen gegen den Bischof Johann von Hildesheim, den Herzog Heinrich den Mittleren von Lüneburg und gegen die Grafen von Schaumburg, Diepholz und Hoya. 1518 versucht der Bischof, die Burg Lichtenberg im Handstreich zu nehmen. Die durch einen Mordbrand in Lesse gewarnte Besatzung schlägt die Angreifer zurück. Denen gelingt es noch, die hölzerne Brücke und den Holzzaun vor der Burg in Brand zu stecken. Dann entfernt sich dieser Krieg von unserem Gebiet.
1522
Kaiser Karl V. spricht den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg den Sieg zu und genehmigt die Inbesitznahme des sogenannten "Großen Stiftes". Den Bischöfen verbleibt lediglich das "Kleine Stift".
Nach 1522
Herzog Heinrich der Jüngere von Braunschweig enteignet die Bürger Salzgitters, die eine Salzkote besitzen. Er läßt das Herz der Stadt demontieren und erbaut hier eine für die damalige Zeit moderne Saline. Die neue Saline erhält den Namen Salzliebenhall und wird eine selbständige Gutsgemeinde.
1552
Zerstörung der Burg Lichtenberg. In der Fehde des Herzogs Heinrich des Jüngeren von Braunschweig und dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg zerstören die Geschütze des Grafen Vollrad von Mansfeld die Burg. Ihr Verteidiger ist Burghauptmann Berthold von Trochsdorf. Der Merianische Stich von 1650 zeigt die zerschossene Torseite und den dem Augenschein nach gesprengten Bergfried.
1565
Hexenverbrennung: Unter Herzog Heinrich dem Jüngeren von Braunschweig werden "an einem Tage verbrannt für Lichtenberg und Salzgitter 17 Hexen".
1568
Die Einführung der Reformation in unserem Gebiet beginnt. Weil die Dörfer des großen Stifts seit 1522 zum Herzogtum Braunschweig gehören, wird auch in ihnen die Reformation durchgeführt. Der Barumer Superintendent Wagenfüer und der salzgittersche Superintendent Tappen sind verpflichtet, eingehende "Visitationsberichte", die für unser Gebiet geschichtliche volkskundliche Fundgruben geworden sind, an das Konsistorium in Wolfenbüttel zu senden.
1569
Das Nonnenkonvent des Klosters Steterburg tritt zum Protestantismus über. Das Kloster wird freiweltliches Stift.
1578 - 1587
Die Pest wütet. Sie bricht in zwei Häusern und der Badestube Ringelheim aus.
1589 -1613
Herzog Heinrich Julius von Wolfenbüttel verkauft den salzgitterschen Bürgern das Brauhaus und die drei Gaststätten, die sein Vater Heinrich der Jüngere der Stadt widerrechtlich genommen hatte. Er weigert sich jedoch, die Saline zurückzugeben.
1602
Im Kampf des Herzogs Julius gegen die widerspenstige Stadt Braunschweig plündern die Städter mitsamt ihren Söldnern u. a. diese Dörfer unseres Gebietes: Beddingen, Bleckenstedt, Bruchmachtersen, Drütte, Engelnstedt, Hallendorf, Heerte, Immendorf, Lebenstedt, Lesse, Lichtenberg, Osterlinde, Reppner, Salder und Thiede.
1618 - 1648
Der Dreißigjährige Krieg. 1626 erreicht er unser Gebiet. Das Kriegsziel des Kaisers ist, das unter den Braunschweigern reformierte "Große Stift" wieder den Bischöfen und damit der Gegenreformation zuzuführen. Unser Gebiet wird der Schauplatz zweier Schlachten.
1626
Der dänische König Christian IV., Führer der niedersächsischen Armee, liegt in der Festung Wolfenbüttel. Wallenstein hat sein Lager bei Liebenburg und Tilly das seine bei Oelber am weißen Wege. Es kommt zum sogenannten "kleinen Krieg" der den Bauern Gut und Blut kostet. -(27.8.) Schlacht bei Lutter am Barenberg. Die Niedersachsen werden von den vereinigten Truppen Wallensteins und Tillys vernichtend geschlagen. Der berühmte General Christians IV., Fuchs, fällt und wird auf seinen eigenen Wunsch an dem Ort seiner Verwundung beigesetzt. Sein Grab westlich Lutters am der Bundesstraße 6 kennzeichnet ein Gedenkstein. Christian IV. gelingt es mit knapper Not, der Gefangenschaft zu entgehen. Im Kloster Ringelheim wird er gesund gepflegt.
1641
Die Kaiserlichen Truppen halten bis 1643 die Festung Wolfenbüttel besetzt. -
Die Schlacht bei Thiede um die Festung Wolfenbüttel. Um endlich ihre Festung und Residenz Wolfenbüttel wiederzugewinnen, verbünden sich die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg mit den Schweden, Franzosen und Hessen. Die kaiserliche Armee unter dem Erzherzog Leopold Wilhelm und Feldmarschall Piccolomini wird verstärkt durch 6000 Bayern unter dem Feldzeugmeister Baron Mercy. Erzherzog Leopold Wilhelm und Piccolomini nehmen ihr Quartier im Schloß Salder. Die allgemeine Behauptung, daß während dieser Zeit 14 Reiterregimenter im Schloß gelegen und es ruiniert hätten, muß selbstverständlich dahin modifiziert werden. Sie lagen in den Dörfern des Amtes Salder, um den Erzherzog und Piccolomini vor Überfällen zu schützen. Die Schweden hatten den Thieder Lindenberg und Thiede besetzt. Die Schlacht, die in der Hauptsache aus dem Angriff des bayerischen Hilfskorps auf den stark befestigten Lindenberg bestand, blieb unentschieden. Die Schweden rückten ab, die Herzöge sind nunmehr zum Frieden mit dem Kaiser bereit. Aus der Schlacht stammen die "Schwedengräber" im Beddinger Wald. Ein Kopfverletztenlazarett der Bayern war im alten Barumer Edelhof.
1641/1642
Der Goslarer Accord bringt dem Herzogtum Braunschweig den Frieden mit dem Kaiser. Die Herzöge von Braunschweig und Lüneburg erklären sich bereit, das "Große Stift", das ihrem Geschlecht vor 120 Jahren als kaiserliches Lehen zugefallen war, an das Bistum Hildesheim zurückzugeben. Ein Religions- und Nebenrezeß bestimmt, "das weder die Katholiken noch die Augsburgischen Konfessionen verwandten einer der anderen der Religion willen hassen, übel nachreden oder auch einigerley weise verfolgen oder schimpfieren sollen". Das Kloster Ringelheim wird den Benediktinern zurückgegeben, die Burg Liebenburg mit katholischen Beamten besetzt. Dadurch entstehen neue katholische Kirchengemeinden.