Zuvor stellten die Studierenden ihre Zukunftsszenarien für Salzgitter vor: Bei dem Thema „Mobilität“ standen Car-Sharing, Draisinen-Taxen und überflüssige lange Pendelwege im Mittelpunkt. Zum Thema „Wohnen und Arbeiten“ entwickelten sie mit „Senioren-WGs“, die auch Kinder betreuen, neue Ansätze. Beim Thema „Ernährung“ wünschten sich die Studierenden mehr nachhaltige Landwirtschaft.
Diese Präsentationen zu den drei Themen waren dann Ausgangspunkt des Ideenworkshops, für den an drei Tischen diskutiert wurde: Rund 50 Bürgerinnen und Bürger, Vertreterinnen und Vertretern des Ortsrates, des Rates, Mitglieder des Umwelt- und Klimaausschusses ließen sich mit den Studierenden auf diese ungewöhnlichen Gedankenspiele ein, bei denen erst einmal weder die finanziellen noch die realistischen Umsetzungsmöglichkeiten eine Rolle spielten. „Wir denken uns Geschichten aus; wir springen von der Gegenwart in die Zukunft, blicken zurück und analysieren, was für die Umsetzungen nötig ist“, erläuterte Dr. Saskia Hebert vom Institut für Transportation Design an der HBK, an dem die Studierenden verschiedene kreative Prozesse für die unterschiedlichsten Szenarien initiieren.
Ohne Vorgaben und unvoreingenommen ließen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann unter dem Motto „Now-How-Wow“ auf verschiedene Gedankenspiele ein und wünschten sich beispielsweise: Kräuterwanderungen im Höhenzug für Senioren und Familien, einen Bioladen in Thiede; ein Café, in dem Senioren Kuchen backen und Kinder betreuen.
Am Ende stellten die Studierenden die Ergebnisse ihrer drei Themenbereiche kurz vor, bevor sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig waren, dass dieser Workshop neue Perspektiven ermöglicht, weil unterschiedliche Menschen zusammen saßen, sich auf den Gegenüber einließen und ohne Sachzwänge ins Gespräch kamen. Einigkeit bestand darin, dass Veränderungen in Salzgitter nötig sind, um sich gut für die Zukunft aufzustellen. Da viele Menschen Angst vor der Zukunft und vor Veränderungen haben, sei es wichtig, so der Moderator Kristof von Anshelm von der Firma von A und Z Inspirationsmanagement, miteinander im Gespräch zu bleiben, Orte der Begegnung zu schaffen und positive Geschichten von der Zukunft zu entwickeln.
Stadtbaurat Michael Tacke bedankte sich bei den Studierenden und bei den Bürgerinnen und Bürgern, die sich tatkräftig und kreativ beteiligt haben. Diese Ideen fließen in die weitere Arbeit des Umwelt- und Klimaausschusses ein. Dieser Workshop ist wichtig, weil unabhängig von der Arbeit in der Verwaltung und der politischen Gremien neue Ansätze der Zusammenarbeit und der Bürgerbeteiligung entwickelt wurden, die Vorbild für weitere städtische Projekte sein könnten.