In Salzgitter hat der Fachdienst Kinder, Jugend und Familie der Stadt gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) ein Schulungsprogramm dazu entwickelt.
Bei der Zertifikatsübergabe im Gemeindehaus der Apostelgemeinde in Lebenstedt waren deshalb Sozial-Dezernent Eric Neiseke und Fachdienstleiterin Dr. Roswitha Krum von der Stadt Salzgitter sowie der Geschäftsführer der AWO-Kreisverbandes Salzgitter-Wolfenbüttel, Ulrich Hagedorn, mit dabei. Außerdem waren aus Berlin von der Bundes-Servicestelle "Kita-Einstieg" Julia Günster, Josefine Jyß und Tobias Lewerenz angereist.
Diese Schulungsform wurde für Menschen mit Migrationshintergrund, beziehungsweise Fluchterfahrung, entwickelt, die mindestens zwei Sprachen sprechen und über ausreichende deutsche Sprachkenntnisse verfügen. Die Teilnehmer/innen dieses Kurses haben Wurzeln in Ländern wie Syrien, der Türkei, Deutschland und dem Irak. Die zertifizierten Fachkräfte werden in Spielkreisen und Rucksackgruppen eingesetzt. Ein weiteres Ziel der Schulung ist, dass die Teilnehmer/innen in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt bessere Perspektiven haben.
Unter den Absolventinnen sind viele Frauen, die bereits ein Studium oder eine Ausbildung im pädagogischen Bereich absolviert haben, aber durch die Erziehung der eigenen Kinder lange nicht berufstätig waren. Vier von ihnen haben durch die Ausbildung Mut zur Weiterbildung gefasst und starten im Herbst ihre Ausbildung zur Sozialassistentin, beziehungsweise stehen auf der Warteliste.
Besonders Menschen, die mehrere Sprachen sprechen, werden derzeit im pädagogischen Bereich dringend gesucht. Sie können eine Mittlerfunktion zu Familien mit anderem kulturellen Hintergrund in frühkindlichen Bildungseinrichtungen einnehmen. Das ist umso wichtiger, da die Teilnehmer/innen in Zeiten des Fachkräftemangels, der auch und vor allem die Kinderbetreuungsstellen trifft, gebraucht werden.