Die Ausstellung gibt einen Überblick über sein Schaffen der vergangenen zehn Jahre. Rust studierte von 1975 bis 1982 an der Kunstakademie Münster und war selbst von 2001 bis 2016 Professor für Ästhetik und Kommunikation an der Fachhochschule Bielefeld.
"Quellcode" hat Rust das Thema dieser Ausstellung genannt und meint damit neben dem Ursprung der digitalen Codes auch sein eigenes Bildprogramm, in dem er die Welt der Pflanzen und den freien Umgang mit der Farbe den Gebilden und Algorithmen der virtuellen Welt gegenüberstellt. Quellcode also auch als malerisches Selbstverständnis.
Er beruft sich dabei auf den expressionistischen Romantiker Franz Marc, der am Anfang des vergangenen Jahrhunderts und in den Frühzeiten der Moderne davon sprach, dass Malen bedeutet, die Dinge an einen andern Ort zu überführen. Marc meinte damit an ihren geistigen Ort, zu ihrem wahren Sein, das in der zufälligen Hülle ihrer Erscheinung verborgen liegt und das Künstler als ihr Wesen herauszuarbeiten habe. So spiegeln viele Bilder der Ausstellung auch die zeitgenössischen Widersprüchlichkeiten unserer Gesellschaft, unter anderen das Vexierbild "NSU - das Gras wächst..." Erst beim zweiten Blick erkennt der/die Betrachter/in das unter Bambusblättern halb verborgene Hakenkreuz.
Christoph Rust hat speziell für die Ausstellung im Schloss Salder auch mehrere Rauminstallationen entworfen, darunter die große Bodenarbeit "Delta" und eine mehrteilige Installation für den Treppenaufgang zum Obergeschoss.