Am gestrigen Mittwoch, 23.März, nahm die zentrale Anlaufstelle ihren Betrieb auf, knapp 30 ukrainische Kriegsvertriebene wurden bereits gestern betreut.
„Wir wollen den ukrainischen Bürgerinnen und Bürgern das „Ankommen“ möglichst leicht machen und einen umfassenden Rundum- Service an einem geschützten Ort bieten, denn die Zeiten die hinter ihnen liegen, waren einschneidend und turbulent genug“, so Oberbürgermeister Frank Klingebiel. „In kürzester Zeit haben wir alle organisatorischen Vorbereitungen getroffen, um die behelfsmäßige Erstaufnahme im Atrium des Rathauses zu beenden. Das Gesundheitsscreening, die Registrierung, die Beratung und bei Bedarf auch die Bereitstellung von Wohnraum und vorübergehenden Unterkünften erfolgt nun in angemessener Form, in separaten Räumlichkeiten, um den ankommenden Personen ein Mindestmaß an Vertraulichkeit zu gewähren.“
Die Zentrale Anlaufstelle ist von Montag bis Freitag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Das erste Ankommen sei nun unter diesen schwierigen Bedingungen optimal geregelt. Doch mit der Erstversorgung und Unterbringung sei es nicht getan, Teilhabe in allen Bereichen des Lebens müsse auch ermöglicht werden. „ Ich weiß weder wieviele Menschen noch Schutz suchen werden, noch weiß ich, wie lange sie bleiben werden, ich weiß aber sicher, dass es einer europäisch koordinierten und gezielten Steuerung und einer gerechten Verteilung der Flüchtlinge in Europa und Deutschland bedarf. 2015/2016 darf sich nicht wiederholen. Einzelne Städte dürfen nicht allein gelassen und überfordert werden, die Infrastruktur muss auch die Teilhabe der ankommenden Menschen tatsächlich ermöglichen, nur so bleibt der soziale Friede gewahrt! Und das ist im Interesse aller und gilt gleichermaßen für die, die da sind genauso wie für die, die ankommen“, so Klingebiel.
Und besonders wichtig sei angemessen zu reagieren, fährt Klingebiel fort und nennt ein Beispiel. „Statt die formelle Schulpflicht für ukrainische Kinder im ohnehin überlasteten Schulsystem einzuführen , sollten wir niedrigschwellige Lern- und Betreuungsräume schaffen. Und vor allem auch die pädagogische und soziale Kompetenzen, derer nutzen, die nun bei uns Zuflucht suchen. Wir fragen im Rahmen der Erstaufnahme auch die Qualifikation der Ankommenden ab, denn auch wir brauchen derzeit „jede helfende Hand“.