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Salzgitter

Präventionsprojekt „Kinder schützen in Salzgitter“

Zur Präsentation ihres gemeinsamen Präventionsprojektes „Kinder schützen in Salzgitter“, hatten die Stadt Salzgitter, die Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt und die Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel in den KJT Hamberg in Salzgitter-Bad eingeladen.

Um was geht es bei dem Präventionsprojekt?

Zielgruppe des Projektes sind alle pädagogischen Fachkräfte von Kindertageseinrichtungen im Stadtgebiet. 

Durch Schulungen und Info-Material wollen die Projekt-Akteurinnen und -Akteure diesen Fachkräften die Sicherheit geben, den Prozess der Prävention vor sexueller Gewalt an Kindern fachlich fundiert in ihren Einrichtungen und Schulen ein-, beziehungsweise fortzuführen. 

Dazu, so die Projektpartnerinnen und –partner, benötigen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßige Fortbildungen, um ihr Wissen zum Thema sexuelle Gewalt auf dem aktuellen Stand zu halten. Sie wollen den Fachkräften vermitteln, welche Handlungsweisen im pädagogischen Umgang mit den betroffenen Kindern erlaubt sind und welche nicht. Für einen besseren Schutz von Kindern, davon sind die Partner/innen überzeugt, braucht es mehr Prävention, Sensibilisierung und gesellschaftliche Aufklärung. 

„Ich freue mich über die hervorragende Zusammenarbeit mit unserer Polizeiinspektion und der Beratungsstelle“, sagte Stadtrat Dr. Dirk Härdrich von der Stadt Salzgitter. „Das ist ein Thema, das man nur gemeinsam lösen kann“, fügte er hinzu. Kita-Fachkräfte seien oft unsicher, wie sie bei einem Verdacht auf sexuelle Gewalt an Kindern auf die Täter/innen oder auch an andere Erwachsene der Familie herantreten sollen. 

„Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als sexualisierte Gewalt gegen Kinder“, betonte Volker Warnecke, Leiter der Polizeiinspektion Salzgitter-Peine-Wolfenbüttel. „Bei Verdacht auf sexuelle Gewalt gegenüber Kindern fehlt oft das Wissen, an welche Ansprechpersonen man sich wenden kann“, berichtete Claudia Kramer – Beauftragte für Jugendsachen der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel. Zurzeit seien noch Fachkräfte in Kindergarten die Zielgruppe des gemeinsamen Projektes. Als nächstes sollen auch für Schulen Workshops angeboten werden. 

Warum gibt es dieses gemeinsame Projekt?

Die Projektpartnerinnen und –partner haben in ihren Arbeitsbereichen festgestellt, dass die sexuelle Gewalt, wie in ganz Deutschland, auch in Salzgitter zugenommen hat. Besorgniserregend finden sie die erneut starke Zunahme registrierter Fälle der Verbreitung von Kinderpornografie mit dem Tatmittel Internet und des sexuellen Kindesmissbrauches, die sie auch für Salzgitter bestätigen können. 2021 verzeichnete die Statistik hier einen Höchststand an Zahlen. 

Das Dunkelfeld, also die nicht bekannt gewordenen Fälle in diesem Bereich, ist aber viel größer. Die Dunkelfeldforschungen aus den vergangenen Jahren gehen davon aus, dass jede/r Siebte bis Achte in Deutschland sexuelle Gewalt in Kindheit und Jugend erlitten hat. 

Wie werden die Fachkräfte informiert?

Um die Fachkräfte zu informieren, werden unter anderem Informationstaschen an alle Kindertageseinrichtungen verteilt. Sie enthalten Hinweise und Kontaktdaten der jeweiligen Institutionen in Salzgitter, bei denen sie sich Hilfe und Beratung bei einem auftretenden Fall in ihrer Kita holen können. In der Tasche befindet sich unter anderem ein Bilderbuch und Infomaterial, das im Rahmen der Projektarbeit „Starke Kinder“ der „Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt“ genutzt wird. Der städtische Fachdienst Kinder, Jugend und Familie und die Polizeiinspektion geben ebenfalls verschiedenes Infomaterial zum Thema in die Tasche hinein. 

Für die Erstberatung im Kinderschutz vor Ort, wurde von der Polizei ein Kurzvideo für Kindergärten gedreht mit dem Ziel, die polizeilichen Ermittlungen im Fall von sexueller Gewalt an Kindern vorzustellen und damit das Vertrauen in die Maßnahmen der Polizei herzustellen. Das Video dient der Vorbereitung einer möglichen Kontaktaufnahme zur Polizei.

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Bildnachweise

  • Stadt Salzgitter