Zum Grundgedanken der Aktion sagt die Leiterin der Stadtbibliothek, Sylvia Fiedler: „Wörter, Sprache, Bücher, Bibliotheken – diese vier Begriffe bilden in gewissem Sinne eine logische Kette. Bücher sind reich an Sprache und in ihnen stecken Worte, die bekannt sind oder eben entdeckt werden können. Darum haben wir eine Idee aufgegriffen, die nicht neu, aber recht originell ist: Wir suchen mithilfe unserer Lesenden vergessene Wörter“.
Im Deutschen gebe es viele wunderbare Wörter, erklärt Sylvia Fiedler weiter zur Idee der Aktion. Doch Sprache sei im Wandel. Genauso wie neue Begriffe in den Wortschatz hinzukommen, geraten andere mehr und mehr in Vergessenheit. Wörter verschwinden, weil niemand sie mehr benutzt.
Friemeln oder krakeln - ist das Kauderwelsch oder Kuddelmuddel? Für die Stadtbibliothek sind diese Beispiele kein Gedöns, weil sie ganz sicher nicht unnötige Wörter sind. „Es sind so viele schöne Worte, und trotzdem vergessen“, ergänzt Barbara Henning, stellvertretende Leiterin der Stadtbibliothek. „Manches ist mit der Zeit verschwunden. Oft sicherlich zurecht, manchmal aber eben auch nicht, dann ist es schade darum.“
Die Stadtbibliothek sammelt aus all diesen Gründen gemeinsam mit ihren Besuchern und Besucherinnen eine Woche lang „vergessene Wörter“. Der Plan ist, dass die Leser und Leserinnen ein ihnen wertvoll und schön scheinendes Wort mit einer kurzen Erklärung seiner Bedeutung mitbringen. Dieses Wort wird auf vorbereitete Pappen aufgeschrieben und an einer Wäscheleine in der Bibliothek befestigt.
Von einem Überraschungstisch können diejenigen, die sich an der Aktion beteiligt haben, anschließend ein Geschenk auswählen.
Die „vergessenen Wörter“ können in der Zeit vom 24. Oktober bis zum 28. Oktober in den Bibliotheken in Lebenstedt oder Salzgitter-Bad abgegeben werden.
Der Tag der Bibliotheken wurde in Deutschland am 24. Oktober 1995 unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker ausgerufen. Seitdem machen an diesem Tag die Bibliotheken in ganz Deutschland mit besonderen Aktivitäten und Veranstaltungen auf ihre Rolle als Wissensspeicher, Informationsvermittler und kulturelle Einrichtung aufmerksam.