Ausstellungseröffnung ist am 13. Februar, um 19 Uhr.
Der gebürtige Goslarer Hans Manhart zu seiner künstlerischen Arbeit:
"Ausgangspunkt meiner derzeitigen künstlerischen Arbeit ist die Bilderwelt der Werbung, welche einem in Form großformatiger Außenwerbung an öffentlichen Plätzen und an Straßen begegnet, aber auch als kulturelles Plakat, zum Beispiel als Museums- und Ausstellungsplakat", beschreibt der Künstler Hans Manhart sein aktuelles künstlerisches Schaffen. Er nutze diesen Bilderkosmos als direkten Impuls und Ausgangsmaterial für seine künstlerische Arbeit.
Objekte seiner gestalterischen Arbeit sind herabgefallene, mitunter regendurchweichte Plakatteile von den achtteiligen Außentafeln der "Deutschen Städtereklame" oder Plakatabrisse von Litfaßsäulen.
Beide Werbeträger, so Manhart, kämen im Zeitalter der Digitalisierung immer seltener vor, und man könne sagen, dass die plakatierte Außenwerbung insgesamt weniger werde und schleichend verschwinde.
"Um den Werbecharakter inhaltlich zu brechen, setze ich das Gestaltungsmittel der Collage und der Übermalung ein.
Teilweise werden Bild- oder Textfragmente gedreht, geschichtet, miteinander kombiniert, wobei Spontanität und Zufall bildbestimmend sind", erläutert der Künstler.
Die decollagierten Bild- und Schriftteile würden dann auf Leinwände appliziert. Es gelte das gleiche Prinzip wie bei der öffentlichen Plakatierung, die Teile werden aufgekleistert, teilüberklebt, geschichtet, wieder angerissen, freigelegt. Mit Mitteln der Malerei reagiere er auf die Bildsymboliken der Werbung.
Beeinflusst von Decollagen der 60er und 70er Jahre des italienischen Künstlers Mimmo Rotella, entstehe durch Überlagerungen, und Ausspielen von Form- und Farbkontrasten, durch Anschnitte, Weglassungen und Doppelungen Neukombinationen, die die Betrachtenden veranlassen sollen, genauer hinzuschauen.
Gleichzeitig werde der oft flüchtige Oberflächenreiz von Werbung gebrochen und weiche einer subtilen Infragestellung von ursprünglicher Sinnhaftigkeit und Bedeutung durch Ausschnittsbetonung und Verfremdung. Anschließend würden die Leinwände mit einer dünnen Leimschicht imprägniert.
"So abstrakt die Bilder auch sind, sie lassen fast immer Assoziationen zu und schaffen darüber hinaus eine Verbindung von Wirklichkeit und Fiktion", fasst Manhart die Reaktionen der Betrachtenden auf seine Werke zusammen. Genauer besehen würden sie erzählen vom Finden, vom Vergangenen, Fragmentarischen, Relikthaften sowie vom Fügen, dem Verbinden, Arrangieren, Ausdeuten und Bewerten.
"Sie kondensieren Zeit, Wechsel und Wandel, betonen oftmals das rein Zufällige und Intuitive. Das aber hält sie offen und bereit für Assoziationen anderer", erklärt der Künstler.
Biografie Hans Manhart
1952 Geboren in Goslar
1972 bis 1977 Studium der Kunstpädagogik und Freien Malerei an der HBK Braunschweig
1977 bis 1979 Anschlussstudium Freie Malerei HBK Braunschweig
1981 bis 1986 Lehrauftrag für Malerei, FB Kulturpädagogik, Wissenschaftliche Hochschule Hildesheim
Mitglied in der Künstlergruppe "arche Hameln" und im BBK Braunschweig
seit 2014 Leiter der Rathaus-Galerie Bad Harzburg
Hans Manhart lebt und arbeitet in Bad Harzburg.