Inhalt anspringen

Salzgitter

Geisterhafte Geschichte aus Salzgitter: Museum Schloss Salder zeigt die „Spuklore“

Halloween steht vor der Tür – deshalb haben das Städtische Museum Schloss Salder und das Medienzentrum der Stadt Salzgitter eine besondere Überraschung für alle Gänsehaut-Fans!

Ab sofort zeigt das Museum in seiner Dauerausstellung einen im Depot wiederentdeckten Schatz mit geisterhafter Geschichte: Die „Spuklore“. Das ist kein verfluchter Wagen einer Untertagebahn (was ja auch nach Salzgitter passen würde) sondern ein Holzbrett, bemalt mit Kopf und Hals einer Frauenfigur, der „Lore“. 
 
Viele Jahrzehnte lang lag die „Lore“ gut verpackt im Museumsdepot, dabei ist ihre Geschichte einfach spannend:
Die „Spuklore“ war einst eine lebensgroße Frauengestalt. Sie stand im Rose’schen Haus, an der Marktstraße 2, in Salzgitter-Bad. Vor etwa 300 bis 400 Jahren malte sie irgendjemand auf ein grob in Form gehauenes Brett. Sie trug einen Rock und eine bunte Schürze, eine Hand hielt eine Schüssel. Außerdem war die Gestalt an einer Achse drehbar. Warum, das ist vergessen. Angeblich wachte sie einst über die Reichtümer der Hausbesitzer. Doch immer nachts, zur zehnten Stunde, kam Leben in das Standbild und es durchwanderte die Räume. Viele haben sie dabei gesehen und sich fürchterlich erschreckt. Aber das war nicht alles, auch wenn das Personal irgendetwas Unrechtes plante, oder faul und nachlässig war, dann konnte es sicher sein, nachts von der Lore besucht und furchtbar erschreckt zu werden. Am nächsten Morgen stand sie dann wieder still und stumm in ihrer Ecke und wachte mit durchdringendem Blick über alle, die ein- und ausgingen.
 
Das Grauen, das sie erregte, soll der „Spuk-Lore“ schließlich zum Verhängnis geworden sein. Um 1900 war im Rose’schen Haus eine Konservenfabrik. Die Mädchen, die dort arbeiteten, wohnten im Haus. Auch sie fürchteten das Standbild, vor allem, wenn sie zu spät nach Hause kamen. Deshalb wurde die „Spuklore“ schließlich sogar enthauptet! Um 1913 haben zwei wütende Waschfrauen sie zerschlagen. Der Körper wurde unter dem Waschkessel verbrannt. Nur der Kopf blieb erhalten, vor dem hatten sie doch zu viel Angst. Noch heute sind auf der Rückseite Axthiebe zu sehen. Durch den ersten Museumsleiter Franz Zobel kam das abgehauene Haupt dann ins Museum.
 
Doch damit nicht genug – bei Bauarbeiten sollen unter dem Rose’schen Haus einst auch Skelette gefunden worden sein. Aber das ist eine andere Geschichte.
 
Glück für alle, die es nicht mehr abwarten können, die Lore zu besuchen: Sie selbst und ihre Geschichte kann ab Donnerstag, 31. Oktober, 12 Uhr, auf dem Youtube-Kanal der Stadt Salzgitter angesehen werden. Dann wird dort das neue „Kurzbesuch“-Video des Museums freigeschaltet. Museumsleiter Arne Homann persönlich stellt hier das spannende Stück Salzgitter-Geschichte vor. Er ist begeistert von dem wiederentdeckten Objekt: „Die Lore gehört einfach ins Museum, endlich stellen wir sie jetzt wieder aus!“ Und die Teamleiterin des Medienzentrums Jeannette Rische meint: „Diese Salzgitter-Story ist beinahe Hollywoodreif, keine Frage, dass wir dazu einen Film machen mussten!“

Aber ist die Geschichte wahr? Wer sich das fragt, kommt am besten selbst ins Museum und wirft einen kurzen Blick in die tiefdunklen, seltsam lebendigen Augen des gemalten Gesichts der „Spuklore“.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Salzgitter
  • Stadt Salzgitter / A. Kugellis