Der Grundstein zur St.-Johannes-Kirche wurde am 7. Oktober 1954 gelegt, am 2. September 1956 konnte die Kirche eingeweiht werden. Zum Bau der Kirche hatte neben der Gemeinde und der Landeskirche auch die 1950 in den USA gegründete Vereinigung „Wooden Church Crusade“ („Kreuzzug für hölzerne Kirchen“) beigetragen. Diese hatte es sich zur Aufgabe gemacht, nach dem Kriege im Gebiet der innerdeutschen Zonengrenze für jeden der damals 48 US-Bundesstaaten den Bau einer einfachen Kirche zu fördern.
Äußeres Erkennungsmerkmal ist die große parabelförmige Öffnung an der Giebelwand, die im Glockenturm wiederkehrt. Auch der Innenraum hat die Form einer parabolischen Schale. Die umgekehrte Parabel steht hier als Symbol für die sich öffnenden Hände Gottes, die zum einen Schutz gewähren und die zum anderen eine einladende Geste darstellen. Das Gebäude ist relativ klein - 28 Meter lang und 10,5 Meter breit - und im Inneren bewusst schlicht gehalten, um die Aufmerksamkeit des Besuchers auf den Altar zu lenken. Das Kruzifix wurde von Wilhelm Keudel, einem Künstler aus Salzgitter-Gitter, geschaffen, die Altarfenster mit Motiven der Johannesoffenbarung vom Hamburger Grafiker Claus Wallner, der auch die anderen Kirchenfenster gestaltete. Die gegenüber dem Altar aufgestellte Orgel, ein Werk mit 17 Registern und einem Rückpositiv, wurde vom Goslarer Orgelbaumeister Blöß geschaffen.
Der neben der Kirche stehende, etwa 25 Meter hohe, Glockenturm nimmt die drei bronzenen Glocken der Kirche auf. Diese tragen Inschriften aus dem Johannesprolog. Auf der ersten Glocke heißt es „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott“, auf der zweiten als Fortsetzung „und wir sahen seine Herrlichkeit“. Die Inschrift endet auf der dritten Glocke mit „und von seiner Fülle haben haben wir alle genommen Gnade um Gnade“.
Text: Markus Schulze, Ortsheimatpfleger für Hohenrode