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Salzgitter

Dorfkirche in Lobmachtersen

Im Herbst 2013 wurde die aus der Bauzeit stammende farbige Bemalung der Kirchenwände wieder freigelegt, ebenso die Kassettenmalerei der Altarwand. Die Malereien der freigelegten Erstfassung waren unter dem einfarbigen Anstrich von 1962 sehr gut erhalten geblieben.

Innenraum der Dorfkirche in Lobmachtersen

Einen ersten Hinweis auf eine Kirche findet sich in einer Schenkungsurkunde von 1251, in der ein Priester namens Johannes erwähnt wird. In den folgenden Jahren wurden weitere Priester genannt, so dass es um diese Zeit im Ort schon sicher eine Kapelle oder Kirche gegeben hat.

Der noch heute erhaltene Kirchturm wurde spätestens im 15. Jahrhundert gebaut, wahrscheinlich hatte es sich wegen der Lage des Ortes an der Grenze zum Bistum Hildesheim um einen Wehr- oder Wachturm gehandelt. Davon zeugen schon die etwa 1,25 Meter dicken Mauern, die dem Schutz des Turmes und der Bevölkerung dienten.

Als das alte Kirchenschiff zu klein und überdies baufällig geworden war, wurde es 1823 abgerissen. Danach wurde unter Leitung des Pfarrers Georg Ludwig Adolf Drude ein neues Kirchenschiff an den alten Kirchturm angebaut, das am 25. Januar 1824 eingeweiht wurde.

Der Turm blieb erhalten, erhielt aber einen neuen achteckigen Glockenturm mit einer „Welschen Haube“. Mit diesem Bau waren aber die finanziellen Mittel der Gemeinde erschöpft und so dauerte es fast 70 Jahre, bis 1892 auch der Innenausbau fertiggestellt werden konnte. Die heute noch gespielte Orgel wurde 1853 vom Orgelmeister Breust aus Goslar gebaut, sie wurde 1995 generalüberholt.

Im 18. Jahrhundert erhielt der Glockenturm seine drei Glocken. In den beiden Weltkriegen wurden die beiden größeren Glocken konfisziert und vermutlich eingeschmolzen. Lediglich die kleinste Tauf- und Stundenglocke von 1748 blieb erhalten. 1951 erhielt der Turm dann zwei neue Glocken. Eine der Glocken war in Bockenem neu gegossen worden, die andere war 1822 in Königsberg gegossen worden und hatte ursprünglich in der Kirche zu „Klein Jerutten“ im ehemaligen Landkreis Ortelsburg in Ostpreußen gehangen. Beide Glocken wurden am 3. Advent des Jahres 1951 eingeholt und geweiht.

Seit 1984 treffen sich Landsleute aus dem ehemaligen Kreis Ortelsburg, um zu Klang ihrer Tauf- und Konfirmationsglocke einen Gottesdienst zu feiern.

Text: Markus Schulze, Ortsheimatpfleger für Hohenrode

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