Stolpersteine sind Gedenksteine, die an die Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet wurden. In Salder und Engelnstedt erinnern Stolpersteine an die Schicksale der Familien Kleeblatt und Familie Traube.
Die Stolpersteine sind im Boden eingelassene Messingtafeln mit den Namen und Daten der Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, verhaftet, gequält, entrechtet, zur Flucht oder zum Suizid getrieben oder ermordet wurden. An ihrem letzten frei gewählten Wohnort erinnern die Steine an alle Opfer des Nationalsozialismus.
2020 hat sich innerhalb des Arbeitskreises Stadtgeschichte eine Stolpersteininitiative gegründet, die das Schicksal der Familie Kleeblatt aus Salder recherchiert hat.
Am 12. November 2021 wurden erstmals zum Gedenken an die jüdische Familie Kleeblatt sieben Stolpersteine in Salder verlegt. Die Stolpersteine erinnern in der Straße Gänsebleek 13 an die Familie, die ein Textilgeschäft betrieb, bis sie sich aufgrund massiver Anfeindungen und körperlichen Angriffen gezwungen sahen, ihre Heimat zu verlassen.
Am 27. September 2023 wurden in Engelnstedt fünf Stolpersteine zum Gedenken an die Familie Traube verlegt. Die Familie wurde im Nationalsozialismus aufgrund ihrer jüdischen Vorfahren ausgegrenzt und entrechtet. Sie lebte bis zur Zwangsenteignung 1943 in Engelnstedt und bewirtschaftete Auf der Graube 17 einen eigenen Hof. Vater Walter Traube starb nach seiner Verhaftung im KZ Auschwitz.
Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, der an der ersten Verlegung teilnahm. Gunter Demnigs Stolpersteine gelten als weltweit größte dezentrale Erinnerungsstätte.
Mit den Steinen vor den Häusern werde die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten. Auf den Steinen steht geschrieben: HIER WOHNTE... Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch.
Zur Geschichte der Familie Kleeblatt und der Familie Traube gab der Arbeitskreis Stadtgeschichte eine Broschüre heraus, die beim Arbeitskreis erhältlich sind.