Inhalt anspringen

Salzgitter

„Gewalt gegen Frauen“: Weitreichendste Menschenrechtsverletzungen

Die Mitglieder des Salzgitteraner Runden Tisches gegen Häusliche Gewalt, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Salzgitter, Simone Semmler und Erster Bürgermeister Stefan Klein hatten aus Anlass des Tages gegen Gewalt an Frauen zum Hissen einer Gedenkflagge auf den Rathausvorplatz in Lebenstedt eingeladen.

Sie wollten mit dem Hissen der Flagge darauf hinweisen, dass Gewalt gegen Frauen eine der weitreichendsten Menschenrechtsverletzungen in Deutschland ist. Das Netzwerk beteiligt sich in diesem Jahr an der Aktion der Vereinten Nationen gegen Gewalt an Frauen „Orange your City/Orange the World“. Eigentlich soll ab diesem Tag in jeder Stadt ein Gebäude Orange angeleuchtet werden. In Anbetracht der aktuellen Energiekrise hat sich  das Netzwerk gegen Gewalt stattdessen entschieden mit orangenen Flaggen, alle Gebäude des Netzwerks zu kennzeichnen. Damit es noch einen zusätzlichen Nutzen hat, als nur das reine Statement und der Hinweis auf die Netzwerkpartner/innen, ist auf fast jeder Flagge die nationale Notrufnummer des Hilfetelefons gegen Gewalt aufgedruckt.

Allein in der Bundesrepublik Deutschland, so Simone Semmler, tötet an jedem dritten Tag ein Mann seine (Ex-)Partnerin. An jedem Tag finde ein Tötungsversuch statt. Alle 45 Minuten sei eine Frau körperlicher Gewalt durch ihren Partner ausgesetzt. Jede dritte Frau sei mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. 

Die Dunkelziffer sei ungleich höher, viele Betroffene meldeten sich nicht bei der Polizei, weil sie zum Beispiel meinen würden, dass die Tat nicht schwerwiegend genug wäre, oder privat sei, oder sie das erlebte einfach vergessen möchten.

„Die Unkenntnis darüber, dass Gewalt gegen Frauen eine Menschenrechtsverletzung ist, die geahndet werden kann und soll,“ hob die Gleichstellungsbeauftragte hervor, sei noch immer groß. „Auch eine scheinbar noch so kleine Gewalttat kann erheblichen Schaden an der Seele der Betroffenen verursachen. Darum ist jede Suche um Unterstützung nicht nur gerechtfertigt, sondern willkommen.“ 

Deshalb sei es dem Runden Tisch gegen Häusliche Gewalt und der Gleichstellungsbeauftragten ein ungebrochenes Anliegen am Tage gegen Gewalt an Frauen, dem 25. November, drauf hinzuweisen, dass Betroffene sich Hilfe suchen können und dürfen. 

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Salzgitter
  • PantherMedia / David Freigner