Sie hörten interessante Vorträge zum Thema „Burgen–Schlösser–Herrenhäuser: Wo in Salzgitter der Adel saß“. Der bis auf den letzten Stuhl besetzte Fürstensaal des historischen Gebäudes bot dafür die perfekte Kulisse.
In den nächsten Jahren werden im Rahmen der dreijährigen Tagungsreihe weitere Vortragsveranstaltungen folgen.
Das Alter der Zuhörerinnen und Zuhörer der ersten Veranstaltung reichte von 16 bis 90 Jahre. Sie erhielten durch die insgesamt sieben fachlich fundierten Vorträge einen breiten Einblick in die generelle Entwicklung der europäischen Burg im Früh- und Hochmittelalter sowie die Situation im Nordharzvorland mit Fokus auf das heutige Stadtgebiet von Salzgitter.
Nach der Begrüßung durch den 1. Bürgermeister Stefan Klein führten Museumsleiter Arne Homann und Dr. Heiko Laß (Deutsche Burgenvereinigung) in die Veranstaltung ein. In den ersten beiden Beiträgen „Die Burg vor der Burg“ (Museumsleiter Arne Homann) und „Früh- und hochmittelalterliche Entwicklung der Burgen“ (Dr. Christian Karl Frey/Museum Burg Brome), erfuhr das Publikum einiges zu den von Menschen seit der Jungsteinzeit angelegten verschiedenen Arten von Wehrbauten – und dem Werden der mittelalterlichen Burg.
Nach der Mittagspause stand dann „Das Nordharzvorland – Zu einer Burgenlandschaft des 10.-12. Jahrhunderts“ im Fokus. Dr. Markus C. Blaich (Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege) entführte zu einigen besonders eindrücklichen Beispielen der Region. Ihm folgte die in Salzgitter bekannte Dr. Gudrun Pischke (Arbeitsgemeinschaft für Südniedersächsische Heimatforschung). In ihrem Vortrag „Von hochmittelalterlichen Edelherren und Ministerialen im späteren Salzgitter“ zeigte sie auf, wie komplex die soziale Situation im Adel der Zeit war und wie schwer – aber auch lohnend - es heute ist, die sozialen Strukturen der Zeit zu rekonstruieren.
Fallbeispiele aus dem Salzgittergebiet standen danach auf dem Programm. Berichtet wurde zu den Resultaten der archäologischen Untersuchungen an der frühmittelalterlichen Wallanlage der Steterburg (Tobias Uhlig, Bezirksarchäologe Braunschweig), der Frühzeit der Burg Lichtenberg – inklusive einer neuen Rekonstruktion (Christoph Lücke, Denkmalpfleger Stadt Salzgitter) - sowie der Wallfahrtskirche von Engerode, bei der die Frage im Fokus stand: „(K)ein umgebauter Wohnturm?“ (Arne Homann, Städtisches Museum Schloss Salder).
Nach jedem Vortragsblock wurde angeregt und lange diskutiert, wobei Publikum und Referenten/Referentin sich intensiv austauschten, so dass am Ende keine Fragen offenblieben. Durchweg war zu hören, dass die beiden Folgeveranstaltungen 2025 und 2026 mit Spannung und Freude erwartet werden.
Kooperationspartner der Tagung
Kooperationspartner der Tagung waren der Förderkreis Schloss Salder, der Förderverein Burg Lichtenberg und der Geschichtsverein Salzgitter.
Folgeveranstaltungen der Tagungsreihe
Die beiden Folgeveranstaltungen der Tagungsreihe finden 2025 (Thema: Spätmittelalter) und 2026 (Thema: Neuzeit) statt - wieder jeweils im Oktober. Die genauen Termine werden zeitnah in den Medien und hier auf der Internetseite der Stadt Salzgitter bekannt gegeben.