Mit der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung schuf der Gesetzgeber eine Leistungsform, die den Bedarf zur Bestreitung des notwendigen Lebensunterhalts von Menschen, die wegen Alters oder auf Grund voller Erwerbsminderung dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen und deren Einkommen und Vermögen zur Bestreitung des notwendigen Lebensunterhalts nicht ausreicht, sichergestellt werden soll.

Grundsätzlich anspruchsberechtigt sind Personen mit gewöhnlichem Aufenthalt in der Bundesrepublik, die die notwendige Altersgrenze erreicht bzw. Personen die das 18. Lebensjahr vollendet haben und dauerhaft voll erwerbsgemindert sind und ihren notwendigen Lebensunterhalt nicht aus eigenen Mitteln bestreiten können.

Die Leistungen der Grundsicherung setzen sich zusammen aus dem jeweils maßgeblichen Regelsatz sowie den angemessenen Kosten der Unterkunft. In Einzelfällen können zusätzlich Mehrbedarfe, zum Beispiel bei Vorliegen eines Schwerbehindertenausweises mit dem Merkzeichen "G", gewährt werden. Auch die Übernahme von Beiträgen zur freiwilligen Kranken- und Pflegeversicherung ist unter Berücksichtigung des Einzelfalls grundsätzlich möglich. Der Bezug einer Rente wegen Alters oder voller Erwerbsminderung ist nicht Voraussetzung für die bedarfsorientierte Sozialleistung.

Unterhaltsansprüche der Grundsicherungsberechtigten gegenüber ihren Kindern und Eltern bleiben unberücksichtigt, sofern deren jährliches Gesamteinkommen unter einem Betrag von 100.000 Euro liegt.

Ansprechpartner:

Der Pflegestützpunkt ist eine zentrale, neutrale und wohnortnahe Stelle zur Information, Beratung und Versorgung in Angelegenheiten der Pflege nach der Devise "Alles unter einem Dach". Er wird gemeinsam von den gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen sowie der Stadt Salzgitter finanziert und von der Stadt betrieben.

Der Pflegestützpunkt informiert, berät oder unterstützt individuell zu Leistungen und Hilfen rund um die Pflegeversicherung, einschließlich Hilfe bei der Antragsstellung

• über geeignete ambulante, teilstationäre und stationäre Pflegeangebote
• zur Versorgung mit Pflegehilfsmitteln
• über Entlastungsangebote für pflegende Angehörige
• zu ehrenamtlichen Diensten und Selbsthilfegruppen

So erreicht man den Pflegestützpunkt:

Rathaus der Stadt Salzgitter
Fachdienst Soziales
Joachim-Campe-Straße 6-8
38226 Salzgitter (Lebenstedt)

7. Stockwerk: Zimmer 709
(Zugang ist barrierefrei. Parkplätze sind vorhanden, einschließlich Behindertenparkplätze)

Öffnungszeiten:

Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag von 9 bis 12.30 Uhr
Montag, Dienstag zusätzlich von 14 bis 16 Uhr
Donnerstag von 14 bis 18 Uhr

Hinweise:

Bei Anrufen während Beratungsgesprächen wird Rufweiterleitung oder Anrufbeantworter geschaltet. Eine Terminvereinbarung für ein persönliches Beratungsgespräch ist jederzeit möglich.
Im Bedarfsfall finden die Beratungen auch im Rahmen eines Hausbesuches statt.

Anfahrt:

Buslinien 607, 609, 610, 612, 616, 619 und 620 halten direkt am Rathaus.

Telefonisch:

Begriff der "Pflegebedürftigkeit" nach § 14 Sozialgesetzbuch XI. Teil –Pflegeversicherung- (SGB XI)

Pflegebedürftig im Sinne dieses Gesetzes sind Personen, die gesundheitlich bedingte Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten aufweisen und deshalb der Hilfe durch andere bedürfen. Es muss sich um Personen handeln, die körperliche, kognitive oder psychische Beeinträchtigungen oder gesundheitlich bedingte Belastungen oder Anforderungen nicht selbständig kompensieren oder bewältigen können. Die Pflegebedürftigkeit muss auf Dauer, voraussichtlich für mindestens sechs Monate  bestehen.
 
Wenn Sie pflegeversichert sind, ist vorrangig Ihre Pflegekasse für die Gewährung der Leistung zuständig. Die Pflegekasse stellt über ihren medizinischen Dienst den Pflegebedarf fest und stuft Sie in einen Pflegegrad ein.

Häusliche Pflege (ambulante Pflege)

Wird die Pflege im häuslichen Bereich durch Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn (Pflegepersonen) wahrgenommen, so wird seitens der Pflegekasse ein Pflegegeld gezahlt.

Wird ein ambulanter Pflegedienst mit der Betreuung/Pflege beauftragt, so beteiligt sich Ihre Pflegeversicherung an den Kosten (Pflegesachleistung).

Bei häuslicher Pflege besteht auch die Möglichkeit, eine Kombination aus Geld- und Pflegesachleistung zu wählen. Darüber hinaus besteht bei häuslicher Pflege ein Anspruch auf Pflegeberatung sowie auf einen Pflegekurs für pflegende Angehörige. Weiterhin ersetzt die Pflegekasse bis zu 40 €/mtl. für Pflegehilfsmittel.

Sofern für den ambulanten Pflegeaufwand die Leistungen der Pflegekasse nicht ausreichen, haben Sie die Möglichkeit, über einen Antrag auf Gewährung von Hilfe zur Pflege nach dem Sozialgesetzbuch XII. Teil -Sozialhilfe- beim Fachdienst Soziales und Senioren die Kostenlücke zu schließen. Dies ist allerdings vom Einkommen und Vermögen von Ihnen sowie Ihrem Ehe-/ Lebenspartner abhängig.

Nähere Auskünfte erteilt:

Bei der Kurzzeitpflege handelt es sich um eine auf maximal 8 Wochen je Kalenderjahr begrenzte Aufnahme in eine vollstationäre Pflegeeinrichtung. Die Kurzzeitpflege wird erbracht

• für eine Übergangszeit im Anschluss an eine stationäre Behandlung des/der Pflegebedürftigen
• zur Überbrückung bis ein geeigneter Pflegeplatz zur Verfügung steht oder
• in Krisensituationen, in denen vorübergehend eine häusliche oder teilstationäre Pflege nicht möglich oder nicht ausreichend ist. 

Voraussetzung ist die Einstufung in einen Pflegegrad, sollte ein Pflegegrad noch nicht vorhanden sein, kann das Krankenhaus im Rahmen des Entlassungsmanagements eine Einstufung veranlassen. Kurzzeitpflege wird im Falle einer eingeschränkten Alltagskompetenz auch schon bei Pflegegrad 1 bewilligt, in diesen Fällen wird allerdings nur ein Entlastungsbetrag von bis zu 125 € monatlich gewährt 

Eine Erweiterung des Anspruchs von 4 auf bis zu 8 Wochen ist nur durch Verrechnung mit noch nicht in Anspruch genommener Verhinderungspflege möglich. Die Leistung der Pflegekasse beträgt bis zu 1.774 € pro Jahr und kann durch die beschriebene Leistungserweiterung zeitlich von 4 Wochen auf bis zu 8 Wochen und geldlich von 1.774 € auf bis zu 3.386 € aufgestockt werden.

Tipp:

Patientinnen und Patienten, die bei einer schweren Krankheit, z.B. nach Krankenhausaufenthalt oder nach einer ambulanten Operation vorübergehend pflegerisch weiter versorgt werden müssen, können eine Kurzzeitpflege in einer geeigneten Einrichtung in Anspruch nehmen. Dieser Anspruch gilt für Personen, die noch nicht im Sinne der sozialen Pflegeversicherung pflegebedürftig sind und deshalb keine Pflegeleistungen beziehen können.

Verhinderungspflege

Eine Flexibilisierung erfuhr auch die Verhinderungspflege. Sie wird wegen Urlaubs, Krankheit oder anderen Verhinderungsgründen der Pflegeperson gewährt. Die Verhinderungspflege kann unter entsprechender Anrechnung auf den Anspruch auf Kurzzeitpflege bis zu 6 Wochen in Anspruch genommen werden können. Für Verhinderungspflege stehen pro Jahr bis zu 2.418 Euro jährlich (unter Berücksichtigung von bis zu 806 € aus der Kurzzeitpflege) zur Verfügung. So können pflegende Angehörige besser die Unterstützung wählen, die in ihrer konkreten Situation am besten hilft. 

Nähere Auskünfte erteilt:

Wenn häusliche Pflege nicht möglich ist oder nicht mehr ausreicht, kommt eine vollstationäre Pflege in einem Alten- und Pflegeheim in Betracht.

Vorrangig ist ein Antrag auf vollstationäre Pflege bei der Pflegekasse zu stellen. Wurde noch kein Pflegegrad (PG) festgestellt, prüft der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) die Pflegebedürftigkeit. Wird ein Pflegegrad festgestellt, kann ein Heimplatz belegt werden. Die Pflegekasse beteiligt sich an den Pflegekosten wie folgt:
PG 1: 125 €¹
PG 2: 770 €
PG 3: 1.262 €
PG 4: 1.775 €
PG 5: 2.005 €
¹ Bei Pflegegrad 1 wird in der stationären Pflege lediglich ein Zuschuss von 125 € gezahlt.

Heimkosten beinhalten neben dem pflegerischen Anteil noch Kosten der Verpflegung, Wohnkosten sowie Investitionskostenanteile.

Sofern Sie die entstehenden Heimkosten nicht aus den Leistungen der Pflegekasse und Ihrem eigenen Einkommen und Vermögen decken können, haben Sie die Möglichkeit, über einen Antrag auf Gewährung von Hilfe zur Pflege nach dem Sozialgesetzbuch XII. Teil -Sozialhilfe- beim Fachdienst Soziales und Senioren die Kostenlücke zu schließen. Diese Leistung beinhaltet ein monatliches Taschengeld, der sog. Barbetrag, zur persönlichen Verfügung (z.B. für die Teilnahme an Veranstaltungen, Hygieneartikel, Friseur etc.). Dies ist allerdings vom Einkommen und Vermögen von Ihnen sowie Ihrem Ehe-/ Lebenspartner abhängig.

Die Höhe der jeweiligen Kosten für die vollstationäre Unterbringung erfahren Sie vor Ort bei den jeweiligen Pflegeheimen.

Die Sozialhilfe muss vor Heimaufnahme beim Fachdienst Soziales und Senioren beantragt werden, da sie erst mit dem Tage der Bekanntgabe einsetzt. Zur Vermeidung eines Kostenrisikos lassen Sie sich im Zweifel vor einer Heimaufnahme beraten.

Nähere Auskünfte erteilt: